Die Hauptinsel Madeira hat eine West-Ost-Ausdehnung
von ca. 59 km und erstreckt sich an der breitesten Stelle von Norden nach
Süden auf ca. 26 km.
Der Flughafen Santa Catarina auf Madeira gilt als einer der am schwierigsten anzufliegenden Flughäfen Europas. Seine Lage am Fuß eines Berghangs, nur schwer zu berechnende Fallwinde und der Nebel, der die Region immer wieder einhüllt, können fast jederzeit dazu führen, daß Flugzeuge nicht landen können, was ich am eigenen Leib erleben durfte und was auch einen von wartenden Touristen überfüllten Flughafen zur Folge haben kann. Die Landebahn wird derzeit verlängert, um Bremsen und Reifen der Flugzeuge bei Start und Landung zu schonen und die Lage ein wenig zu entschärfen.Die Farbenpracht von Madeira, das tiefe Blau, das satte Grün, läßt natürlich auch auf Regen schließen, mit dem man ständig rechnen muß, der einen aber keineswegs ständig trifft (jedenfalls erzählt man das). Das Klima insgesamt ist sehr angenehm. Die Temperaturen reichen von 13 - 33°C, wobei beide Extreme nur selten erreicht und niemals über- bzw. unterschritten werden.Hier die durchschnittlichen Jahres-Klimadaten:
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Kulinarisch gesehen wird man nicht viele Probleme
haben, sich wohlzufühlen und zurechtzufinden. Bei den inseltypischen
Gerichten hat man sogar darauf geachtet, ähnliche Namen zu vergeben,
um es den Touristen möglichst einfach zu machen. Im wesentlichen sind
das der Espetada, ein Spieß aus einem
Lorbeerzweig mit Rindfleischstücken, gewürzt lediglich mit Salz
und Knoblauch und über offenem Feuer gegrillt, sowie der Espada (Degenfisch),
traditionell serviert mit gegrillter Banane und auch der Espadarte. Außerdem
gibt's Thunfischschnitzel. Leider ist das obligatorische 600-Escudo-Käseomelett
auf Madeira weit weniger verbreitet als auf dem portugiesischen Festland.
Dafür bekommt man immer wieder internationale Snacks, die auf
teilweise wirklich interessante Art und Weise abgewandelt wurden. Besonders
zu empfehlen ist hier der Hamburger Especial, denn bei einer Bestellung
weiß man nie genau, was man bekommt. So verzichtet man z. B. in der
Marydoce Pastelaria in Porto Moniz völlig auf irgendwelche Saucen
und ersetzt diese durch ein Spiegelei. Läßt
man sich jetzt noch Ketchup und Mayo kommen muß man auch auf eine
Sauerei nicht verzichten.
Viel interessanter aber sind die Weine. Zum Essen
ist stets ein Vinho verde (junger, säurereicher Weißwein) zu
empfehlen, der oft auch aus inseleigenem Anbau stammt, oder auch ein Vinho
tinto (Rotwein), der jedoch immer vom Festland stammt. Danach oder vorher
oder einfach so ist natürlich immer und
überall ein Madeirawein angebracht.
Beim Bier sollte man sich auf "Coral" von der einzigen Brauerei auf der
Insel beschränken. Besonders empfehlenswert ist "Coral Tónica",
ein dunkles Bier. Beim Kaffee ist ein bißchen Vorsicht angebracht.
Zwar bekommt man wirklich überall, auch
dort, wo man es zunächst vielleicht nicht vermuten würde, einen
ausgesprochen guten Kaffee (kein Vergleich zu einem beliebigen deutschen)
- entweder einfachen "Café" = "Bica" (Espresso) oder einen "Galão"
(Milchkaffee) - jedoch ist gerade bei letzterem die madeirensische
Aussprache derart schwierig, daß man damit
rechnen muß, statt dessen ein Bier oder einen Fisch serviert zu bekommen.
Das Wichtigste und Bemerkenswerteste aber ist der "Poncha". Eine Zitrone,
zwei Löffel Honig, 2 cl weißer Rum und eine
geheime Menge Aguardente Cana Açucar sind die Zutaten. Das klingt
zunächst unspektakulär, gelingt aber nur, wenn man das Ganze
mit dem "Cerenhinho" verquirlt (bitte nicht fragen was das ist und wie
es funktioniert!). Nach dem ersten Poncha hat man eigentlich genug. Trinkt
man mehr, will man nur noch Poncha und ab einer gewissen Menge fühlt
man sich als echter Madeirenser. Manche sagen auch, daß der Poncha
das einzige alkoholische Getränk ist, von dem man bereits während
dem Trinken Kopfschmerzen bekommt. Keinesfalls
sollte man einen nicht fachgerecht zubereiteten Poncha kosten. Die Inselbewohner
selbst scheinen Wirkung, Begriff und Wesen des Poncha geradezu
ins Mystische zu erheben und man könnte zu der Erkenntnis gelangen,
daß Poncha Ausdruck des madeirensischen Lebensgefühls ist.
Für weitere Informationen über Madeira
empfehle ich das Madeira-Web.