MADEIRA
Allgemeine Informationen
 
 
Flughafen Santa Catarina
Der Flughafen Santa Catarina auf Madeira gilt als einer der am schwierigsten anzufliegenden Flughäfen Europas. Seine Lage am Fuß eines Berghangs, nur schwer zu berechnende Fallwinde und der Nebel, der die Region immer wieder einhüllt, können fast jederzeit dazu führen, daß Flugzeuge nicht landen können, was ich am eigenen Leib erleben durfte und was auch einen von wartenden Touristen überfüllten Flughafen zur Folge haben kann. Die Landebahn wird derzeit verlängert, um Bremsen und Reifen der Flugzeuge bei Start und Landung zu schonen und die Lage ein wenig zu entschärfen.Die Farbenpracht von Madeira, das tiefe Blau, das satte Grün, läßt natürlich auch auf Regen schließen, mit dem man ständig rechnen muß, der einen aber keineswegs ständig trifft (jedenfalls erzählt man das). Das Klima insgesamt ist sehr angenehm. Die Temperaturen reichen von 13 - 33°C, wobei beide Extreme nur selten erreicht und niemals über- bzw. unterschritten werden.
Hier die durchschnittlichen Jahres-Klimadaten:
 
Monat
Tagestemp.
Nachttemp.
Sonnenstd.
Regentage
Wassertemp.
Januar
18,6
13,3
4,7
7
18
Februar
18,5
13,1
6,1
6
17
März
18,8
13,6
6,4
7
17
April
19,6
14,2
7,0
4
17
Mai
20,4
15,4
7,9
2
18
Juni
22,1
17,5
6,4
1
20
Juli
23,6
18,8
7,9
0
21
August
24,6
19,6
8,4
1
22
September
24,7
19,4
7,4
2
23
Oktober
23,6
18,2
6,5
7
22
November
21,6
16,1
5,2
7
20
Dezember
19,6
14,2
4,9
7
19
                                                                                                                                                                           Quelle: Madeira-Web
 
 
 

Kulinarisch gesehen wird man nicht viele Probleme haben, sich wohlzufühlen und zurechtzufinden. Bei den inseltypischen Gerichten hat man sogar darauf geachtet, ähnliche Namen zu vergeben, um es den Touristen möglichst einfach zu machen. Im wesentlichen sind das der Espetada, ein Spieß aus einem Lorbeerzweig mit Rindfleischstücken, gewürzt lediglich mit Salz und Knoblauch und über offenem Feuer gegrillt, sowie der Espada (Degenfisch), traditionell serviert mit gegrillter Banane und auch der Espadarte. Außerdem gibt's Thunfischschnitzel. Leider ist das obligatorische 600-Escudo-Käseomelett auf Madeira weit weniger verbreitet als auf dem portugiesischen Festland. Dafür bekommt man immer wieder internationale Snacks, die auf teilweise wirklich interessante Art und Weise abgewandelt wurden. Besonders zu empfehlen ist hier der Hamburger Especial, denn bei einer Bestellung weiß man nie genau, was man bekommt. So verzichtet man z. B. in der Marydoce Pastelaria in Porto Moniz völlig auf irgendwelche Saucen und ersetzt diese durch ein Spiegelei. Läßt man sich jetzt noch Ketchup und Mayo kommen muß man auch auf eine Sauerei nicht verzichten.
Viel interessanter aber sind die Weine. Zum Essen ist stets ein Vinho verde (junger, säurereicher Weißwein) zu empfehlen, der oft auch aus inseleigenem Anbau stammt, oder auch ein Vinho tinto (Rotwein), der jedoch immer vom Festland stammt. Danach oder vorher oder einfach so ist natürlich immer und überall ein  Madeirawein angebracht. Beim Bier sollte man sich auf "Coral" von der einzigen Brauerei auf der Insel beschränken. Besonders empfehlenswert ist "Coral Tónica", ein dunkles Bier. Beim Kaffee ist ein bißchen Vorsicht angebracht. Zwar bekommt man wirklich überall, auch dort, wo man es zunächst vielleicht nicht vermuten würde, einen ausgesprochen guten Kaffee (kein Vergleich zu einem beliebigen deutschen) - entweder einfachen "Café" = "Bica" (Espresso) oder einen "Galão" (Milchkaffee) - jedoch ist gerade bei letzterem die madeirensische Aussprache derart schwierig, daß man damit rechnen muß, statt dessen ein Bier oder einen Fisch serviert zu bekommen. Das Wichtigste und Bemerkenswerteste aber ist der "Poncha". Eine Zitrone, zwei Löffel Honig, 2 cl weißer Rum und eine geheime Menge Aguardente Cana Açucar sind die Zutaten. Das klingt zunächst unspektakulär, gelingt aber nur, wenn man das Ganze mit dem "Cerenhinho" verquirlt (bitte nicht fragen was das ist und wie es funktioniert!). Nach dem ersten Poncha hat man eigentlich genug. Trinkt man mehr, will man nur noch Poncha und ab einer gewissen Menge fühlt man sich als echter Madeirenser. Manche sagen auch, daß der Poncha das einzige alkoholische Getränk ist, von dem man bereits während dem Trinken Kopfschmerzen bekommt. Keinesfalls sollte man einen nicht fachgerecht zubereiteten Poncha kosten. Die Inselbewohner selbst scheinen Wirkung, Begriff und Wesen des Poncha geradezu ins Mystische zu erheben und man könnte zu der Erkenntnis gelangen, daß Poncha Ausdruck des madeirensischen Lebensgefühls ist.
 

Für weitere Informationen über Madeira empfehle ich das Madeira-Web.
 

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Stand: 19.10.1998